Sisyphos – Überlegungen zu Grenzen und Möglichkeiten der Pädagogik im 21. Jh. – Die Rolle der Pädagogik in Krisenzeiten

Sisyphos – Überlegungen zu Grenzen und Möglichkeiten der Pädagogik im 21. Jh.       
– Die Rolle der Pädagogik in Krisenzeiten“

Wir leben in einer Welt, in der die Krisen sich mittlerweile direkt miteinander abwechseln und sich sogar überlappen. Gefühlt sind krisenfreie Zeiten Ewigkeiten her – wenn es sie denn je gab. Dass die jeweils aktuellen Krisen (Corona, der Krieg gegen die Ukraine) die permanenten Krisen wie Artensterben, Ressourcenverbrauch, Erderwärmung in den Hintergrund treten lassen, nehmen nicht nur wir wahr, sondern auch die Kinder, mit denen wir als Pädagog_innen arbeiten. Ob aber dieser Zustand, in dem die aktuellen Krisen sich aufgelöst haben werden, je wieder erreicht werden wird, daran sind Zweifel berechtigt.
Pädagogik hat nun den Vorteil, dass sie es immer mit Unsicherheit zu tun hat. Wir wissen weder genau, was aus den Kindern wird, die wir betreuen, erziehen und unterrichten, deren Bezugspersonen in einem Teil ihres Lebens wir sind. Wir wissen auch nicht genau, wie die Welt aussehen wird, für die wir die Heranwachsenden vorzubereiten versuchen. Insofern ist die aktuelle Situation multipler Krisen für uns als Pädagog_innen nichts neues, sondern das ist unser Geschäft, Generation für Generation. Gelingens-Garantien gibt es dabei nicht, nicht einmal verlässliche Maßstäbe dafür, was eigentlich genau „Gelingen“ sein soll. Siegfried Bernfeld hat dies mit dem Bild des Sisyphos umschrieben, der immer und immer wieder den gleichen Stein auf einen Berg rollt.
Innerhalb dieser Onlineveranstaltung überlegen wir gemeinsam, ob die derzeitige Situation permanenter Krisen eine neue Herausforderung für die Pädagogik darstellt, oder ob das eigentlich unsere vertraute Situation der Unsicherheit ist und was aus den jeweiligen Antworten für unser pädagogisches Handeln folgen würde.

 

Referent: Univ.-Prof. Dr. Henning Schluß

Keine Kommentare

Schreiben Sie ein Kommentar